Work and Travel, also Urlaub und Arbeiten, wird für jene, die in ihrem Urlaub nicht nur eine Sehenswürdigkeit nach der anderen abklappern oder faul am Strand herumliegen möchten, immer beliebter. Man könnte jetzt denken, dass das nur ganz junge Menschen machen, die noch wenig Budget für das Reisen haben, dem ist aber nicht so.
Personen jeden Alters fahren in den Urlaub, um währenddessen einen Teil ihrer Freizeit zu arbeiten, und das noch dazu, ohne dafür Geld zu bekommen. Es gibt zwei große Internetplattformen, die Hosts (Personen, die Menschen gegen Arbeitsleistung beherbergen) und Volunteers (die arbeitenden Reisenden) zusammenbringen, und das weltweit! Eine Plattform ist Workaway; hier kann sich jeder registrieren, ob Verein, Hostel, Familie oder kleines Unternehmen, der „Gastarbeiter“ einladen möchte. Das Konzept ist ganz einfach: Man arbeitet gegen Unterkunft und Essen jeweils einen halben Tag, in der Regel an fünf Tagen pro Woche und hilft bei einer gemeinnützigen Tätigkeit oder beispielsweise im Haushalt, bei Renovierungsarbeiten, bei landwirtschaftlichen Tätigkeiten oder als Babysitter mit. Die Aufenthaltsdauer bei den Gastgebern variiert von einer Woche bis zu mehreren Monaten.
Wer sich erst einmal für ein paar Euro auf der Plattform registriert hat, kann unter Tausenden von Profilen aus der ganzen Welt seinen präferierten Gastgeber heraussuchen und diesen kontaktieren. Man spricht die Details ab und reist ganz unkompliziert an. Es gibt keinen Vertrag und somit auch keine Verpflichtung. Allerdings können sich Gastgeber und Gast nach dem Aufenthalt unabhängig voneinander bewerten. Diese Bewertungen sind für alle einsehbar, so bekommt nicht nur der Gast bereits im Vorfeld ein Gefühl, auf wen er sich einlässt, sondern auch der Gastgeber kann sich die Bewertungen über seinen potentiellen Gast durchlesen. Trotzdem bleibt ein kleiner Nervenkitzel, wenn man sich das erste Mal gegenübertritt.